Das bekannteste Maskottchen Deutschlands.
Die Geschichte des FC-Maskottchens Hennes reicht mittlerweile über 50 Jahre zurück. Anfang der 50er Jahre hielt die Zirkusprinzipalin Carola Williams ein besonderes Geschenk für Franz Kremer, den damaligen Präsidenten des Ersten Fußball-Club Köln, bereit. Bei einer Karnevalssitzung überraschte sie ihn mit einem Geißbock. Noch am selben Abend erhoben alle Anwesenden das Glas, und mit Kölsch taufte man das Tier auf den Namen „Hennes“; Namensgeber war die FC-Legende Hennes Weisweiler. Somit nahm eine tierische Tradition ihren Lauf, die bis heute die Vereinsgeschichte des 1. FC Köln begleitet.
Mittlerweile besucht Hennes VII. die Spiele der FC-Elf und wacht hinter dem Kasten der Nummer Eins. Im Abstiegskampf 1996 übernahm er das ehrenvolle Amt seines Vorgängers, Hennes VI., der der nervlichen Anspannung in dieser schweren Zeit nicht mehr gewachsen gewesen war und nach den tragischen und dramatischen Wochen eingeschläfert werden musste. Kurios, aber wahr – immer wieder schrieb Hennes ein Stück Vereinsgeschichte, und seine Tradition ist enger mit der des Vereins gebunden, als man es glauben mag.
Der erste Bock in der „Hennes-Dynastie“ wohnte in einem Schuppen am Franz-Kremer-Stadion. Einige Male nahm ihn der Chef Franz Kremer persönlich an die Leine. Seit dieser Zeit ziert der Bock das Wappen des Clubs und setzt zum Sprung über die Domtürme der Stadt an.
Hennes II. wurde damals von allen Beteiligten als „zickig“ und „bockig“ beschrieben, Fans und Verantwortliche unterstellten ihm sogar, kein Fußballfan zu sein.
Es folgte Hennes III., dessen plötzlicher und rätselhafter Tod heute noch ungeklärt ist; Zeitzeugen fragen sich sogar, ob dieser tragische Held Opfer eines Attentats wurde. Ganz anders sein Nachfolger.
Hennes IV. erlebte den bisher größten Triumph der Vereinsgeschichte. Gemeinsam mit Hennes Weisweiler fuhr er nach dem Gewinn des Doubles im Jahr 1977/1978 im Autokorso durch die Domstadt. „Hennes, der Große“ wie er auch genannt wurde, hinterließ ein schweres Erbe, dem sein direkter Nachfolger, Hennes V., nicht gewachsen war.
Auch Hennes VI. hatte es danach schwer, sein Schicksal ist ja bereits bekannt. Alle sieben FC-Maskottchen lebten und leben in ihrem eigenen Stall in Köln-Widdersdorf. Umsorgt wurden die Tiere seit vielen Jahren von Bauer Wilhelm Schäfer bis zu seinem Tod am 11. Juni 2006. Mit nur 69 Jahren verstarb Bauer Schäfer, der Hennes zu jedem Heimspiel nach Müngersdorf begleitete. Nach seinem Tod hat seine Frau diese Aufgabe übernommen.
Ein weiteres Kapitel „Hennes-Geschichte“ wurde in der Saison 2000/2001 geschrieben. Aufgrund der in Europa grassierenden Maul- und Klauenseuche und des damit verbundenen Transportverbots für Klauentiere konnte Hennes VII. erstmals nicht live im Stadion dabei sein. Die beiden Begegnungen gegen Wolfsburg und Unterhaching verfolgte er über Bildschirm im Stall des Kölner Vorortes. Fans, Verein und Partner hatten sich bemüht, den Hennes würdig im Stadion zu vertreten; so gab es einen originalgetreuen Papp-Hennes, eine Live-Schaltung in den Stall und selbstgebastelte Hennes-Figuren der FC-Fans. Doch alles konnte kein Ersatz sein, mit lauten „Hennes“-Chören wurde er empfangen, als er beim Spiel gegen Cottbus wieder das Stadion betrat.
„Unser Bock ist ein Mythos“ – es hat sich wirklich bewahrheitet, was Hennes Weisweiler bereits Anfang der 70er Jahre über das lebende FC-Wappentier sagte…